Montag, 13. Januar 2020
Erweiterte Katzen-WG
Wenn sich 2 Menschen lieben, die jeder für sich schon Katzen haben, wollen die Menschen früher oder später zusammenziehen. Aber was, wenn die Vierbeiner sich nicht auf Anhieb gut vertragen? Wie kann die Harmonie zwischen den Samtpfoten hergestellt bzw. unterstützt werden? Geht das überhaupt???

Im vorliegenden Beispiel hat es geholfen, dass die Vierbeiner zu Wort kamen und wir in dieser Kommunikation gemeinsam eine Lösung erarbeiten konnten:

Charly, im Gespräch mit Filou vorhin hat er mir einen tiefen Graben gezeigt. Auf der einen Seite warst du mit Mohrle, auf der anderen Seite waren Rosi und Filou.
Was hältst du davon, wenn wir genau diesen Graben zuschütten, ihr euch geradewegs langsam annähern könnt und dann alle gemeinsam mit den Ressourcen, die genügend für euch alle vorhanden sind, klarkommt, friedlich, alle gemeinsam.
Rosi hat vorgeschlagen, unter der Voraussetzung eines friedlichen Zusammenlebens, euch von ihren Abenteuern, die sie draußen erlebt, zu erzählen. (Anmerkung: ein Teil der Samtpfoten ist Freigänger, der andere Teil Stubentiger)

Antwort Charly: „Das klingt interessant. Das probiere ich gern mal aus.“

Auf meine Frage „Hast du noch eine Idee, was noch verändert werden müsste?“,

folgte: „Ihr könnt euch gern ein paar Beschäftigungsspiele für uns ausdenken, wo wir unser Köpfchen anstrengen müssen.“ Dazu wurde ein Bild gesandt mit einem Karton, in dem viele Tücher und Knüllpapier Leckerlis verbargen. (Tiernamen geändert)


Ein anderes Beispiel zeigt, dass jedes Tier seinen individuellen Charakter und sein Temperament hat und manchmal uns einfach klar verdeutlicht, dass es sich nicht umstimmen lässt:

Auf das Anliegen „Ich möchte gern, dass etwas mehr Harmonie zwischen dir und den anderen Samtpfoten hier einzieht und bleibt. Was sagst du dazu?“

antwortete Murphy: „Vergiss es einfach! Ich musste mich von klein auf durchsetzen und behaupten. Bin ich auch klein von Wuchs, habe ich doch ein großes Kämpferherz. Ich will bestimmen, wer sich in meinem Umfeld wie wo bewegt. Und wer meine Grenzen nicht akzeptiert – Pech gehabt! Dann gehe ich mit aller Deutlichkeit dagegen vor.

Sieh mich mal nicht aus Menschensicht sondern einfach mit Katzenaugen. Vor lauter Liebe und Fürsorge vergesst ihr Menschen manchmal, dass wir uns wie Katzen und nicht wie Menschen verhalten.
Das heißt: Ich fühle mich am glücklichsten, wenn ich meine Position unter uns Samtpfoten klar machen konnte.
Ich brauche viel Freiraum, viel Freiheit, wo ich mich richtig austoben kann.
Ich komme auch gern mal zu euch Menschen, aber nur, um kurz darauf wieder zu verschwinden und meiner Wege zu gehen.

Das einzige, was euch Menschen bleibt, wenn ihr nicht mit ansehen könnt, wenn ich Konflikte mit anderen Katzen auf meine Art löse: Seht weg, geht weg, lasst es mich auf meine ureigenste Art tun.“

Übrigens: Wir Menschen sind in meinen Augen nicht die Besitzer der Tiere, sondern die Halter.

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